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Beim Thema "Grüner Wasserstoff" vorne mit dabei sein

Bei einer Informationsveranstaltung für Vertreterinnen und Vertreter der regionalen Wirtschaft hat das Bündnis der "Wasserstoff-Allianz Main-Tauber" wichtige Impulse zu diesem Zukunftsthema gegeben, Chancen umrissen und seine konkreten Projekte vorgestellt. Gleichzeitig war dieser Abend im Bad Mergentheimer Kursaal auch der Einstieg, um weitere Netzwerke und Kooperationen aufzubauen.

Eine "H2 Main-Tauber GmbH" war mit maßgeblicher Unterstützung des Stadtwerks Tauberfranken und der Stadt Bad Mergentheim jüngst ins Leben gerufen geworden, um neben dem Ausbau von Windkraft- und Photovoltaik-Anlagen auch grünen Wasserstoff als unverzichtbaren Bestandteil einer zukunftsorientierten und sicheren Energieversorgung in der Region so zeitnah wie möglich verfügbar zu machen. Die Allianz ist vernetzt in landes- und bundesweiten Initiativen, Pilotprogrammen, Förderungen und wissenschaftlichen Projekten.

Bei der Veranstaltung in Bad Mergentheim wurde schnell deutlich: Die Region hat den Anspruch, beim Zukunftsthema "Grüner Wasserstoff" vorne mit dabei zu sein. Oberbürgermeister Udo Glatthaar sagte einleitend, die Chancen würden sich nicht nur aus den Themenfeldern und Diskursen zu Klimaschutz, Energiewende und Versorgungssicherheit ergeben, sondern auch aus den konkret definierten Zielen in der Wasserstoffstrategie der Bundesregierung.

Über den Eigenbetrieb Abwasserwirtschaft ist die Stadt Bad Mergentheim mit einem besonderen Projekt dabei, um die Begleitprodukte der Wasserstoffproduktion (Sauerstoff und Wärme) möglichst sinnvoll mit zu nutzen. Dazu wird ein Standort an der Kläranlage untersucht, bei dem der erzeugte Sauerstoff zur Optimierung des Kläranlagenbetriebes eingesetzt werden soll und gleichzeitig die erzeugte Wärme im angrenzenden neuen Gewerbegebiet „Braunstall“ genutzt würde.

Prof. Dr. Manfred Norbert Fisch vom Steinbeis-Innovationszentrum energieplus Stuttgart, Haupt-Gastredner des Abends, unterstrich: "Wir brauchen grünen Wasserstoff für das Erreichen der Klimaziele." Er stellte den Zuhörerinnen und Zuhörern die Neue Weststadt Esslingen als praktisch umgesetztes Modellprojekt vor und bestärkte die Akteurinnen und Akteure vor Ort in ihren laufenden Bemühungen. Interessante Einblicke in den aktuellen Stand der Wasserstoff-Nutzung in der Mobilität - hier insbesondere im Schwerverkehr - gab Dr. Michael Faltenbacher, Sphera. 

In einer von Ann-Kathrin Murphy (Klimaschutzmanagerin beim Stadtwerk Tauberfranken) moderierten Podiums-Runde erläuterte Werner Spec als Geschäftsführer der H2 Main-Tauber GmbH: "Es geht darum, grünen Wasserstoff vor Ort herzustellen, Beteiligung zu ermöglichen und Wertschöpfung für die Region zu sichern." Man lade an diesem Abend "zu Pionierarbeit" im Rahmen gemeinsamer Entwicklungsprojekte ein. Paul Gehrig, Geschäftsführer des Stadtwerks Tauberfranken, sah aus der Perspektive des Versorgers unter anderem die "leitungsgebundene Versorgung" von Industrie-Kundinnen und -Kunden als Aspekt. Ebenso gehe es darum, Teile des Gasnetzes für die so genannten "neuen Gase" zu nutzen und bereits bestehende Infrastruktur damit aufrecht zu erhalten.

Stefan Gölz, Mitglied der Geschäftsleitung der IHK Heilbronn-Franken, hob hervor, dass Energie "das große Thema" bei den heimischen Unternehmen sei, die sich über die künftigen Energieträger "schon jetzt Gedanken machen müssen". Bad Mergentheims Stadtbaudirektor Bernd Straub wies auf die in der Kurstadt früh angestoßene und derzeit laufende kommunale Wärmeplanung hin. Aktuell gehe es darum, Potenziale zu definieren, und dabei spiele auch grüner Wasserstoff eine Rolle.

In den direkten Austausch rund um das Zukunftsthema Grüner Wasserstoff entließ der Veranstalter-Kreis seine Gäste mit dem Versprechen: "Wir bleiben dran!"

Text und Bild: Carsten Müller, Stadt Bad Mergentheim